Der Englische Garten in München

Der Englische Garten in München

Servus und herzlich willkommen zurück bei Wandern mit Dr. Sebastian Voigt! Beim letzten Mal habe ich Euch das faszinierende und wunderschöne, aber auch geradezu teuflisch herausfordernde Höllental und die Höllenklamm im Wettersteingebirge nahe der Zugspitze vorgestellt. Nach einem solchen anstrengenden Trip, der sich ohnehin an erfahrene und gut ausgerüstete Bergsteig- und Wanderfans richtet, haben wir uns heute eine entspannte Auszeit verdient. Von den nördlichen Alpen kehren wir zurück nach München, der Hauptstadt Bayerns, und schlendern entspannt – ohne Lawinen- und Steinschlaggefahr – durch den idyllischen Englischen Garten.

Wandern in München: Der Englische Garten

Der Englische Garten in München gehört nicht nur generell zu den größten innerstädtischen Parks der Welt, sondern nimmt sogar eine noch größere Fläche als der berühmtere Central Park in New York ein. Er erstreckt sich auf insgesamt 375 Hektar, also 3.750.000 m², zwischen dem Münchener Altstadtring bis zum Nordosten der Stadt am westlichen Ufer der Isar. Jedes Jahr besuchen knapp 5 Millionen Menschen, ob nun aus München, Deutschland oder dem internationalen Ausland, die beeindruckende Grünanlage mit ihren zahlreichen Attraktionen und Wegen zum Wandern und Spazieren.

Der Englische Garten in München teilt sich in den nördlichen Teil, auch als Hirschau bekannt, und den ursprünglichen, zwischen 1789 und 1792 angelegten Abschnitt der Parkanlage, welcher zudem zum Münchener Landschaftsschutzgebiet Isarauen gehört. Der Isarring mit seinen vier Fahrspuren bildet dabei das teilende Element zwischen dem nördlichen und südlichen Teil des innerstädtischen Parks.

Letzterer beherbergt zudem mehrere berühmte Sehenswürdigkeiten des Englischen Gartens, etwa den Chinesischen Turm, das Japanische Teehaus oder auch das Monopteros, einem 16 Meter hohen Rundtempel im klassizistisch-griechischem Baustil. Das 1836 fertiggestellte Gebäude wurde in den vergangenen Jahrzehnten zunächst zu einem Symbol der Gegenkultur und der alternativen Kunst, später auch der Offenheit Münchens gegenüber der Welt.

Die ursprünglich 1790 fertiggestellte und 25 Meter hohe Holzpagode des Englischen Gartens, besser bekannt als Chinesischer Turm, wurde nach mehreren Bränden oder auch Bombenangriffen während des zweiten Weltkriegs mehrfach wieder im ursprünglichen Stil aufgebaut. Der Chinesische Turm in seiner aktuellen Form existiert seit 1952. Wesentlich interessanter für viele Münchener und Bayern im Allgemeinen ist hier allerdings wohl der mit rund 7.000 Sitzgelegenheiten zweitgrößte Biergarten der Landeshauptstadt. Oans, zwoa, g’suffa!

Münchner Pfade zu Bier und Glückseligkeit

Besonders für durstige Fans des flüssigen Goldes aus Hopfen und Malz bietet sich auch eine Biergartenwanderung durch den Englischen Garten an. Dabei können auch Touristen und Nicht-Bayern einen zünftigen Eindruck der bayrischen Bierkultur gewinnen, zum Beispiel im schönen Biergarten der Wirtschaft Aumeister. So gestärkt kann man im Anschluss die weiteren Pfade des insgesamt 78 Kilometer langen Wegenetzes des Englischen Gartens erkunden und in diversen weiteren einladenden Biergärten und Lokalitäten regionale Spezialitäten kennenlernen kann, ob nun saftige Schweinshaxe, Bratwürstel und Sauerkraut oder eine Riesenbrezen mit einer zünftigen Portion Obatzda.

Ich fürchte (oder ehrlichgesagt: ich hoffe), dass Ihr nun einen solchen Durst und Heißhunger bekommen habt, wie ich ihn in diesem Moment beim Schreiben dieser Zeilen verspüre. Wir sehen uns im Englischen Garten und hoffentlich auch bald wieder hier bei Wandern mit Dr. Sebastian Voigt!

EUER DR. SEBASTIAN VOIGT