Der Hirschberg
In meiner Reihe Wandern mit Dr. Sebastian Voigt möchte ich Euch heute den Hirschberg in den Bayerischen Voralpen vorstellen, einem absoluten Favoriten unter den Hausbergen Münchens. Trotz seiner eher geringen Höhe von 1670 Metern bietet der in der Nähe des Tegernsees liegende Berg nicht nur eine fantastische Aussicht, sondern auch interessante Wanderrouten für nahezu jede Jahreszeit, die sich sowohl für neue als auch erfahrenere Wanderer eignen.
Die insgesamt als mittelschwer einzuschätzende Bergwanderung der Kategorie Rot führt über knapp 900 Höhenmeter, eine Weglänge von etwa 13 Kilometern und benötigt (ohne Pausen) etwa 4,5 Stunden – knapp 2,5 Stunden für den Aufstieg und 2 Stunden für den Abstieg. Eine gute körperliche Fitness ist bei einer Wanderung auf den Hirschberg von Vorteil, ebenso wie die passende Wanderausrüstung. Die Steige und Wege sind größtenteils stark begangen und steigen nur moderat an. Zum Gipfel hin wird das Terrain stellenweise etwas steiler – hier sollte man halbwegs schwindelfrei und auch trittsicher sein.
Der Kratzer, das Hirschberghaus und der beeindruckende Gipfel
Nach der ersten Stunde der Wanderung wird der sogenannte Kratzer, der Vorgipfel des Hirschbergs, sichtbar. Kurz darauf folgt das Ende des breiten Forstwegs, auf welchem man hierher relativ entspannt wandern kann. Der nun folgende Pfad wird etwas steiler und kann besonders in der Winterzeit auch etwas rutschiger werden. Kurz darauf gelangt man an eine Gabelung, welche den Wanderweg in eine Sommer- und eine Winterroute teilt. Der einsteigerfreundlichere Sommerweg führt zum Hirschberghaus, die steilere und dezent anspruchsvollere Winterroute direkt zum Kratzer (Höhe: 1545 Meter).
Vom Kratzer aus sind sowohl der Gipfel des Hirschbergs (Höhe: 1670 Meter als auch das bereits erwähnte Hirschberghaus hervorragend zu sehen. Bei diesem handelt es sich um ein urgemütliches Wirtshaus mit großer Terrasse und einfacher Küche. Im Vorfeld, gerade bei schlechterem Wetter, wird hier ein Anruf empfohlen, um herauszufinden, ob diese für den Hirschberg so charakteristische Einkehrmöglichkeit am Tag der Wanderung überhaupt geöffnet hat.
Vom Kratzer aus dauert es noch einmal ungefähr eine halbe Stunde, bis man letztendlich den imposanten Gipfel des Hirschbergs erreicht. Hier gibt es einen fantastischen Ausblick auf die Blauberge und das Rofangebirge. Auch der Guffert ist von hier aus deutlich zu sehen. Ein Blick in nordöstliche Richtung offenbart den Tegernsee, gen Westen lassen sich der Kampen und der Fockenstein ausmachen. Im Südwesten kann man mit geschultem Blick auch den Roß- und Buchstein und deren Doppelgipfel ausmachen, ebenso die faszinierende Tegernseer Hütte.
Nach diesen Highlights auf dem Hirschberg steht natürlich leider auch wieder der Abstieg und die Rückkehr ins Tal an. Dazu kann man entweder auf dem Hinweg zurückwandern oder den Weg über die Rauheckalm nach Scharling und den dortigen Parkplatz nehmen. Alles in allem kann ich eine Wanderung über den Hirschberg, einen Besuch des Hirschberghauses und vor allem den Trip zum Gipfel nur empfehlen – allein der herrliche Ausblick ist es wert, die knapp fünfstündige Wanderung auf sich zu nehmen.