Die Zugspitze

Die Zugspitze

Die Zugspitze im Wettersteingebirge bei Garmisch-Partenkirchen, tief im Süden Bayerns und direkt an der Grenze zu Österreich gelegen, ist nicht nur Deutschlands wohl berühmtester Berg und Alpengipfel, sondern mit 2962 Metern über Normalhöhennull auch der höchste. Als Teil meiner Reihe Wandern mit Dr. Sebastian Voigt möchte ich Euch die Zugspitze heute etwas näher vorstellen und zusammenfassen, was diese zu einem so besonderen Berg macht.

Der Gipfel des Wettersteingebirges wurde, zumindest offiziell, am 27. August 1820 zum ersten Mal bestiegen. Josef Naus, ein Vermessungsingenieur und Leutnant der damaligen bayerischen Armee, dessen Assistent und Offiziersbursche Maier sowie Bergführer Johann Georg Tauschl waren Teil der ersten nachgewiesenen Besteigung der Zugspitze.

Neben dem 2962 Meter hohen Ostgipfel mit seinem charakteristischen goldenen Gipfelkreuz existierten einst noch zwei weitere Gipfel. Der Mittelgipfel wurde 1930 im Rahmen der Konstruktion einer Seilbahn-Bergstation entfernt. Gerade mal acht Jahre später wurde auch der Westgipfel, welcher mit 2964 Metern sogar noch etwas höher war als der noch verbleibende Ostgipfel, gesprengt. Die deutsche Wehrmacht wollte hier ursprünglich eine Flugleitstelle errichten, welche allerdings nicht mehr gebaut werden konnte.

Heutzutage kann die Zugspitze auch von Wandermuffeln relativ entspannt erreicht werden, nämlich mit der Bayerischen Zugspitzbahn, der Tiroler Zugspitzbahn und der Seilbahn Zugspitze. Während es sich bei den letztgenannten Bahnen um Seilbahnen handelt, ist die Bayrische Zugspitzbahn, wie der Name schon andeutet, eine Zahnradbahn, welche auf Schienen und durch Tunnel fährt. Von der Endstation dieser Bahn aus führt eine weitere Luftseilbahn letztlich zur Zugspitze.

Viele Wege führen zum Münchner Haus

Die Zugspitze, welche interessanterweise mit 82475 Schneefernerhaus sogar über eine eigene Postleitzahl verfügt, verfügt außerdem über ein beliebtes Skigebiet auf dem Zugspitzplatt, welches im Winter von mehreren Skiliften bedient wird. Wahre Wanderer und solche, die es werden wollen, geben sich natürlich nicht mit touristischen Späßchen wie einer Bahnfahrt zum Gipfel zufrieden, sondern wollen den langen Weg zum höchsten Berg Deutschlands mit den eigenen Füßen beziehungsweise Wanderschuhen bewältigen.

Sechs unterschiedliche Wanderrouten führen dabei zur Zugspitze. Diese, etwa durch das Reintal oder über das Gatterl, sind auch für weniger erfahrene (aber körperlich dennoch halbwegs fitte) Wanderer geeignet, während sich die Strecken Jubiläumsgrat und die Kletterroute Eisenzeit nur an erfahrene Veteranen des Wanderns richten.

Doch unabhängig von der Wahl der Route ist eine gründliche Vorbereitung einer Wandertour im hochalpinen Gelände absolut unverzichtbar. Ohne die richtige Ausrichtung oder bei plötzlichen Unwettern kann der Trip zur Zugspitze zu Fuß nämlich auch gefährlicher werden als erwartet. Bis auf äußerst erfahrene Wanderexperten sollten Interessenten statt einem Tag auch mindestens zwei für den Auf- und den Abstieg einplanen.

Abhilfe und eine mögliche Übernachtungsmöglichkeit bietet dabei etwa das sogenannte Münchner Haus, das höchstgelegene (2959 Meter) Schutzhaus in den deutschen Alpen – an welchem sich übrigens auch der höchstgelegene Briefkasten der Deutschen Post befindet. In dieser 1897 eröffneten Alpenvereinshütte befinden sich 36 Schlafplätze in einem Matratzenlager. Diese sind allerdings, besonders an Wochenenden und während der Sommerzeit, oftmals schon Monate im Voraus ausgebucht. Das Münchner Haus ist zudem zwischen Oktober und Mai geschlossen. Direkt neben der Schutzhütte befindet sich unter anderem auch die Bergwetterwarte der Zugspitze.

Ich hoffe, ich konnte denen, die noch nichts oder nur wenig über die Zugspitze wussten, einige neue und hoffentlich interessante Informationen liefern. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass ich in Zukunft in meiner Reihe Wandern mit Dr. Sebastian Voigt wieder auf die Zugspitze zurückkommen werde, um einige der sechs genannten Wanderrouten etwas ausführlicher zu beschreiben.

EUER DR. SEBASTIAN VOIGT